Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind allgegenwertig und sorgen für einschneidende Veränderungen in unserem Alltag. Während Geschäfte geschlossen bleiben und Menschen auf Abstand gehen, gibt es auch bei der Stadtfeuerwehr Bad Iburg, bestehend aus den Ortsfeuerwehren in Bad Iburg und Glane, deutliche Veränderungen. Neben zusätzlicher Schutzausrüstung hat sich auch das Vorgehen im Einsatz geändert. 

Am 8. März haben die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bad Iburg gemeinsam mit der Stadtverwaltung erste Maßnahmen ergriffen, um die Einsatzfähigkeit an beiden Standorten zu erhalten. So wurden bis auf weiteres die wöchentlichen Dienstabende der Einsatzabteilungen eingestellt, die Gruppenabende der Jungendfeuerwehr ausgesetzt und die Proben des Spielmannzuges pausiert. Im gleichen Zuge wurden auch sämtliche Veranstaltungen wie die Jahresmitgliederversammlung abgesagt. Dadurch soll das Risiko möglicher Infektionen zwischen den Einsatzkräften bedeutend minimiert werde, umso die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten. 

Auch der Landkreis Osnabrück sowie das Land Niedersachsen haben kurze Zeit später umfangreich auf die Pandemie reagiert. Sämtliche Aus- und Fortbildungsangebote wurden eingestellt. 

Inzwischen wurden in Bad Iburg schon mehrere Besprechungen und auch Dienstabende per Videokonferenz durchgeführt. Im Fokus steht hierbei überwiegend der Informationsaustausch zur aktuellen Lage. Gleichzeitig freut man sich über die Möglichkeit des persönlichen Austauschs. Gerade in einer Gemeinschaft wie der Freiwilligen Feuerwehr hat Kameradschaft einen hohen Stellenwert und möchte gepflegt werden. 

Feststeht, dass die Feuerwehrleute bereits jetzt auf die praktische Arbeit bei ihren Dienstabenden und den persönlichen Kontakt miteinander freuen, sobald der normale Dienstbetrieb wieder aufgenommen werden kann. 

 

Auch zu Zeiten von Corona für alle Bad Iburger zur Stelle 

Während der Dienstbetrieb problemlos eingestellt werden kann und andere Termine abgesagt werden, sind Einsätze hingegen keineswegs planbar. Um für die Bürgerinnen und Bürger im Notfall jederzeit zur Stelle zu sein und gleichzeitig alle Beteiligten bestmöglich zu schützen, wurde ein umfangreich Änderungen für den Einsatzalltag der Feuerwehr vorgenommen. Unter anderem wurde die Alarm- und Ausrückeordnung angepasst. Sofern es eine Situation ermöglicht fährt nur eine kleine Personenzahl zum Einsatzort. Weitere Kameraden verbleiben abrufbereit unter Einhaltung des Mindestabstandes in ihrem Feuerwehrhaus. Sollte sich anhand erster Meldungen jedoch absehen lassen, dass es sich um eine zeitkritische oder personalintensive Einsatzlage handelt (Menschenleben in Gefahr, Brandeinsätze, usw.) wird auch weiterhin wie gewohnt uneingeschränkt ausgerückt.

Die Verfügbarkeit der einzelnen Feuerwehrleute ist derzeit nicht durch das Corona Virus gefährdet. Vielmehr kommt es zum Gegenteil. Viele Arbeitnehmer befinden sich aufgrund von Homeoffice, Kurzarbeit oder übergansweise eingeführter Schichtarbeit im Stadtgebiet und stehen somit auch tagsüber zeitnah für Einsätze zur Verfügung.

 

Vorhaltung von Zusatz-Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel 

Seit Anfang April verfügen alle Feuerwehrangehörigen über mindestens zwei Mund-Nasenschutze. Diese werden umgehend nach Betreten des Feuerwehrhauses angelegt und nach Ende des Einsatzes gereinigt um später wiederverwendet zu werden. Des Weiteren wurde die Anzahl an Desinfektionsmöglichkeiten erhöht, Fahrzeuge und Gebäude sind nun weitestgehend mit entsprechenden Mitteln ausgestattet. 

Auch der Ablauf an der Einsatzstelle wurde überdacht. Üblicherweise warten die Feuerwehrleute in ihren Fahrzeugen, während Führungskräfte die Lage erkunden und entscheiden wie die anfallenden Aufgaben verteilt werden. Derzeit werden die Einsatzfahrzeuge allerdings vor Ort umgehend verlassen um den nötige Sicherheitsabstand zu anderen Personen herzustellen. 

Auch auf den einsatzbedingten Umgang mit Corona-Patienten und Corona-Verdachtsfällen ist die Feuerwehr gut vorbereitet. In diesen Fällen wird in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück auf geeignete Schutzausrüstung zurückgegriffen. Feuerwehrangehörige die in direkten Kontakt mit der betroffenen Person standen, legen ihre Einsatzkleidung noch an der Einsatzstelle ab. Diese wird umgehend verpackt und einer fachgerechten Reinigung zugeführt.

 

Maßnahmen werden stetig überarbeitet

Aufgrund der dynamischen Lage rund um das COVID-19 stehen der Stadt- und die Ortsbrandmeister seit Anfang März ständig in Kontakt. Jeden Tag gibt es neue Erkenntnisse aus Medizin, Forschung und Politik die eine Neubewertung der Situation bedeuten. Teilweise müssen Maßnahmen sukzessiv angepasst werden. Grundlage hierfür sind jeweils die Empfehlungen und Vorgaben, die beispielsweise vom Robert-Koch-Institut, Bundesministerium für Gesundheit oder der Feuerwehr- Unfallkasse Niedersachsen stammen. 

Auch wenn es teilweise schwer fällt nehmen alle Einsatzkräfte der Bad Iburger Feuerwehr die Vorgaben ernst und setzen die Maßnahmen nach bestem Wissen und Gewissen um. Gleichwohl sich jeder auf das Ende dieser Zeit freut - auch wenn es noch nicht in Sicht zu sein scheint. Ob und welche Maßnahmen auch nach der Corona-Krise aufrecht erhalten bleiben gilt es abzuwarten. Auch hierfür wird bei der Feuerwehr der Stadt Bad Iburg auf offizielle Vorgaben und Empfehlungen gesetzt.